Emotionale Bilder sind Bilder, die ehrlich sind
Authentizität vs. Perfektion:
Der Wert emotionaler Bilder
In unserer Gesellschaft sehen wir doch oft das Gegenteil. Hochglanzbilder. Makelloses Aussehen. Strahlendes Lächeln. Perfekt eingerichtete Wohnräume. All das was Druck macht. Uns leise zuflüstert: Bei dir ist das nicht so. Und irgendwie hilft da auch kein Hashtag #mehrrealitätaufinstagram. Denn schlussendlich will ich mich ja doch nicht zeigen wenn ich müde, krank bin oder im häuslichen Chaos versinke.
Das ist auch bei mir so und ich glaube wir kennen es alle.
Immer wieder fallen wir in die Vergleichsfalle und meinen nicht der Norm zu entsprechen. Weniger wertvoll, nicht angesehen zu sein.
Immer wieder fallen wir in die Vergleichsfalle und meinen nicht der Norm zu entsprechen. Weniger wertvoll, nicht angesehen zu sein.
Ich weiß nicht wie es dir geht, aber je mehr Bilder ich sehe in denen all das Perfekte sichtbar ist, umso weniger nehme ich sie wahr. Sie werden beliebig, austauschbar. Sie berühren mich nicht.
Die Verbindung zwischen Betrachter und Bild: Emotionale Resonanz
Bilder die mich berühren, sind Bilder in denen ich die Ehrlichkeit spüren kann.
Bilder die ich mir länger anschauen will.
Weil ich den Moment miterlebe. Weil ich einen ehrlichen Einblick in ein Wesen, eine Seele bekomme. Weil mir das Bild eine Stimmung vermittelt, die alle Facetten meiner Gefühlswelt ansprechen darf.
Es kann mich zum Lachen bringen, mich traurig stimmen. Mir Mut geben. Ängste auslösen. Es lässt mich Liebe spüren und schafft so mehr als das perfekt gestellte Bild.
Da ist alles erlaubt. Da nimmt mich das Bild mit und lässt mich miterleben, was der oder die Fotograf:in wahrnehmen durfte.
Da bleibt Platz für die Interpretation meiner eigenen Wahrnehmung und Gefühle. Da löst das Bild etwas in mir aus und bewegt mich weiter.
Und genau deshalb lieb ich die dokumentarische Fotografie so sehr.
Emotionen festhalten: Die Kunst der dokumentarischen Fotografie
Hier darf alles sein wie es ist. Hier finden Bilder Platz die mit Anleitung so nicht stattfinden würden. Hier erlebe ich Momente mit, die mich tief bewegen. Hier kann ich Liebe fühlen und festhalten.
Ja ich weiß, es gibt da diese Hemmschwelle, eine fremde Person nach Hause einzuladen, die dazu auch noch ihre Kamera mitbringt.
Doch vielleicht kennst du ja auch diesen Gedanken: Du freust dich an deiner Familie, empfindest dieses Glücksgefühl und hättest gern, dass das mal einer heimlich filmt oder genau jetzt ein Foto macht, weil genau dieser Moment so einmalig war.
Mir ging es schon oft so in meiner eigenen Familie und ich hab mir als Kind vorgestellt wie toll es doch wäre in meinen Augen eine heimliche Kamera zu besitzen.
Was eigentlich passiert, wenn ich bei euch bin ist ein bisschen so, wie dieses heimliche Begleiten in eurem Leben. Na gut, ich bin schon dabei und wir sind auch im Gespräch, doch bei all dem fotografiere ich nebenbei, was bei euch passiert.
In euer Leben eintauchen zu dürfen ist ein absolutes Privileg. Eure Momente einzufangen, ist wie ein Stück Geschichte und Liebe festzuhalten.
Wie emotionale Bilder unser Leben bereichern
Wenn ihr mit euren Kindern tobt und lacht, sie versorgt und ihnen nah seid, habt ihr euch schon selbst beschenkt. Denn ihr habt euren gemeinsamen Liebestank aufgefüllt und obendrauf werde ich genau das für euch festhalten.
Eure Beziehung, den Spaß, das Lachen.
Berührungen. Tränen. Küsse. Nachdenkliche und alberne Momente. Einfach euch.
Ich selbst gehe auch meist ganz beseelt von unserer gemeinsamen Zeit wieder nach Hause. Es ist ein bisschen wie einen Schatz zu tragen. Das Vorrecht, euch so ehrlich erlebt zu haben und euch bald schon kostbare Bilder zu überreichen.
Und so will ich euch Mut machen, euch ehrlich zu zeigen. Denn die Bilder sind vor allem für euch. Für euren gemeinsamen Erinnerungsschatz. Um erlebte Emotionen wieder abrufen zu können, um ehrliche Bilder eurer gemeinsamen Zeit zu haben. Und später selbst wieder berührt zu werden.
Du willst emotionale Bilder von deiner Familie?
Sophia Wald
Seit 2018 begleite und dokumentiere ich Familien in ihrem Alltag. Mein Weg mit der Fotografie lehrt mich: Das Leben in seiner Ganzheit achtsam wahrzunehmen und wertzuschätzen.
